Hightech-Watte

Später, als der Tampon erfolgreich im Computer gecrasht worden war, erfuhr Hans Werner Schoelling, dass man ihn anfangs gar für »nicht ganz richtig in der Birne« gehalten habe. Solange es dem Produkt zugute kommt – egal. Ebenso, ob die Kundinnen überhaupt ahnen, wie viel Wissenschaft, Ideenreichtum und Aufwand in dem kleinen Watteding stecken. Schon die genaue Zusammensetzung der Zellwolle, die für die o.b.-Produktion verwendet wird, unterliegt dem Betriebsgeheimnis. Und, was die »australische Mischung«, die ebenfalls in Wuppertal für down under verarbeitet wird, von der europäischen unterscheidet

Das hauseigene Labor kontrolliert laufend die Vitalfunktionen des Wickels: Das Bändchen pflegt erst bei einer Belastung von über vier Kilogramm zu reißen. Die Watte ist mit maximal zehn Prozent Feuchtigkeit trocken genug, um das Einnisten von Mikroorganismen während der Lagerung zu verhindern. Und sogar die Drücke, die im Körperinneren auf den o.b. einwirken, wurden ermittelt: 20 Millibar beim entspannten Sitzen, 120 Millibar beim Husten – der monatshygienische Super-GAU, sozusagen.

30 bis 100 Testfrauen schicken regelmäßig ihre gebrauchten Tampons an das Labor zurück, wo diese in Scheiben geschnitten und untersucht werden. »Versottung« und »early leakage« sind die erklärten Feindbilder eines braven Tampons: Wenn die Oberfläche übersättigt, ergo versottet ist, geht alles, was danach kommt, daneben, ergo leakage. Auch wenn der o.b. eigentlich noch aufnahmefähig wäre.

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